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Fernwärme 2030+
Die Ausgangslage für die Werke stellt sich zunächst komplex dar; in zwei unterschiedlichen Gebieten (bestehendes Fernwärmenetz KVA Horgen sowie Wärmeverbund ARA) muss eine alternative Wärmequelle für bestehende Wärmenetze gefunden werden. Zudem gibt die Energiestrategie den Weg Richtung Netto-Null vor. Ausserdem sollen auch mehr Anschlüsse möglich werden. Was zunächst fast unmöglich schien, hat nun eine geniale Lösung hervorgebracht für die zukünftige Fernwärmeversorgung von Horgen.
PDF Präsentation Fernwärme 2030+
Zwei grosse Herausforderungen
Das bestehende Horgner Fernwärmenetz der Werke wird mit Abwärme der KVA Horgen (Eigentümerin: Entsorgung Zimmerberg) betrieben und versorgt rund 2'500 Haushalte in der Gemeinde mit Wärme. Das Netz ist mittlerweile vierzig Jahre alt und bedarf einer entsprechenden Sanierung. Auch ist trotz Konzessionsverlängerung der KVA deren Fortbestehen ungewiss.
Am See im Bereich Scheller gilt es, nach dem baldigen Weggang der Abwasser-Entsorgungsanlage (ARA) 2029 den dort bestehenden Wärmeverbund weiter mit Wärme zu beliefern.
Auf dem Weg zur Lösung
Der Einsatz alternativer nachhaltiger Energiequellen (Biomasse) anstelle der Abwärme der KVA bei deren Stilllegung hatte schon länger im Raum gestanden. Für das bestehende Fernwärmenetz der Werke in Horgen ein gangbarer Weg; die Investitionen zur Sanierung des Netzes somit ebenfalls ohne Zweifel nachhaltig und damit sinnvoll.
Entwicklung der Strategie Fernwärme 2030+
Zusammen mit Experten für Fernwärme-Konzepte wurde die Ausgangslage von allen Seiten analysiert und eine Strategie für die zukünftige Fernwärmeversorgung der Gemeinde Horgen ausgearbeitet. Eine ebenso einfache wie geniale Lösung im Bereich Scheller drängte sich alleine schon aufgrund der Lage des Gebiets direkt am See auf: den dortigen Wärmeverbund neu mit Energie aus dem See zu beliefern.
Genial einfach – der See als Trumpf
Das Gebiet des bestehenden Horgner Fernwärmenetzes und die zugehörigen Spitzenlastzentralen befinden sich jedoch nicht in Seenähe. Biomasse kann die bisher von der KVA erzeugte Abwärme ersetzen, sollte der Betrieb der KVA eingestellt werden. Die beiden Netze der Fernwärme Horgen und des Wärmeverbundes Schellers werden als Ringleitungen gebaut und gekoppelt. Ein Anschluss kann damit von beiden Seiten beliefert werden. Damit wird die Seewärme beziehungsweise indirekt auch in See fernere Gebiete gebracht.
Erschliessung Käpfnach – doppelt redundante Ringleitungen für maximale Betriebssicherheit
Nach demselben Prinzip soll auch im Bereich Käpfnach ein Wärmeverbund mit Seewasser-Fassung entstehen. Diese weitere Ringverbindung wird die Leistung der bestehenden Fernwärme in Horgen und den Wärmeverbund Scheller verdichten und absichern. Im Falle einer Störung bei einem der drei Wärmeverbünde lässt sich dank der anderen beiden koppelbaren Ringleitungen der Betrieb des gesamten neuen Fernwärmenetzes weiterhin sicherstellen.
Etappenweiser Ausbau: Beginn mit Wärmeverbund Scheller am See
Der Weggang der ARA aus Horgen 2029 hat zur Folge, dass der bestehende Wärmeverbund in diesem Gebiet mithilfe einer neuen Energiequelle beliefert werden muss. Deshalb ist geplant, mit dem Aus- und Umbau des Wärmverbundes Scheller baldmöglichst zu beginnen. Notwendige Sanierungsarbeiten am bestehenden Netz der Horgner Fernwärme finden fortwährend statt.
Die Lösung mit Zukunft für Horgen
Die Strategie Fernwärme 2030+ bietet für Horgen einmalige Vorteile – allen voran, dass die Wärmeversorgung alleine und direkt in der Hand der Gemeinde Horgen liegt. Damit geht eine grosse Unabhängigkeit einher. Die Wärmeerzeugung ist nachhaltig, CO2-neutral und wirtschaftlich. Sie ist aufgrund der redundanten Ringleitungen sicher und bietet lokale Arbeitsplätze – und basiert auf der lokalen Ressource des Zürichsees.
Um mit dem Ausbau der Fernwärme in Form der zwei zusätzlichen Wärmeverbünde Scheller und Käpfnach beginnen zu können, wird die Annahme eines Globalkredits durch das Stimmvolk benötigt. Das Projekt befindet sich im Aufbau und die Steuerungsgruppe Fernwärme wird ab 2025 die vorbereitenden Arbeiten zur Ausarbeitung einer Stimmvorlage aufnehmen.