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Doktorhaus

Das 1747 erstellte Wohnhaus wurde in den ersten hundert Jahren von Chirurgen der Ärztedynastie Hüni bewohnt.
Das repräsentative Wohnhaus wurde 1747 für "Chirurgus" Andreas Hüni erstellt. Er war der Sohn von Gerbermeister Andreas Hüni, dem Bauherrn des Agentenhauses, der als Untervogt das damals höchste Amt bekleidete, das für Landleute erreichbar war. Der vermögende Vater hat seinen Sohn beim Hausbau kräftig unterstützt. Er hatte für diesen im Frühjahr 1747 ein Haus bei der Kirche erworben, das im gleichen Jahr ganz oder teilweise abgebrochen und neu erbaut wurde.

Der Neubau oder zumindest weitgehende Umbau wird dokumentiert durch die am Türsturz der Nordostfassade eingehauene Jahreszahl 1747. Die Bauinschrift zeigt unter den Initialen des Bauherrn eine für die Horgner Hüni typische Wappendarstellung mit Hauszeichen und Berufsemblem. Bei den Gerbern im Hof und im Agentenhaus ist das Hüni-Zeichen mit einem Gerbermesser kombiniert, bei den Müllern in der Obermühle mit einem halben Mühlerad. Hier am Haus des Chirurgen ist das Hauszeichen mit einer Chirurgennadel belegt.

Das Wohnhaus blieb über hundert Jahre lang im Besitz der Nachkommen von Bauherrn Andreas Hüni. Bis 1843 waren alle Hausherren Chirurgen beziehungsweise Ärzte, was dem Haus den Namen Doktorhaus eintrug. 1851 kam das Doktorhaus von den Geschwistern Emilie und Carol Hüni an Johannes Gattiker und wechselte seither noch viele weitere Male die Hand.
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